Hilfskräfte üben Anschlagsszenario in Usingen
- S.Göttl
- vor 2 Tagen
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Aktualisiert: vor 9 Minuten
Am Mittwochabend trainierten Feuerwehr, Rettungsdienst sowie Stadt- und Landespolizei gemeinsam die Bewältigung eines Amoklaufs auf dem Neuen Marktplatz in Usingen – dem Veranstaltungsort des größten Volksfests im Usinger Land.
Ziel der Übung war die praktische Anwendung der Handlungsempfehlung zur Eigensicherung bei Anschlagslagen (HEIKAT) für Einsatzkräfte aus dem Katastrophenschutz und Hilfsorganisationen. Da besondere Gefahrenlagen oft schwer zu erkennen sind, ist eine Sensibilisierung für ungewöhnliche Situationen essenziell. Im Vorfeld der Übung fand daher ein theoretischer Unterricht durch Oliver Richter statt. Richter ist hauptberuflich bei der Polizei tätig, nebenberuflich Rettungssanitäter und ehrenamtlich Mitglied der Feuerwehr Usingen – eine Kombination, die ihm einen umfassenden Blick auf die Perspektiven aller beteiligten Organisationen ermöglicht.
Im Fokus der Übung stand insbesondere der frühzeitige Informationsaustausch sowie das abgestimmte taktische Vorgehen aller Beteiligten in einer lebensbedrohlichen Einsatzlage (LebEL). Nach der ersten Lagebeurteilung blieb die Eigensicherung oberste Priorität: Die Einsatzkräfte verblieben diese bis zur Freigabe durch die Polizeiführung in einem gesicherten Bereich, bis die Patientenrettung- und Versorgung beginnen konnte.
Das Übungsszenario sah vor, dass eine Person mit einem PKW in eine Menschenmenge fuhr und anschließend mit einem Messer weitere Personen verletzte. Zusätzlich wurde Tränengas eingesetzt, was zu weiteren Verletzten führte. Nach der Festnahme des Täters und der Freigabe des Einsatzbereichs durch die Polizei trafen die Rettungskräfte – bestehend aus Malteser Hilfsdienst, Deutschem Roten Kreuz und Feuerwehr Usingen – auf insgesamt 24 Patienten rund um und im Festzelt. Eine Person war unter dem Fahrzeug eingeklemmt und musste durch die Feuerwehr befreit werden.
Während der Einsatzleiter die Koordination mit Polizei und Rettungsdienst übernahm, bestand die Hauptaufgabe der Feuerwehr darin, die Patienten zur Patientenablage zu transportieren. Da nicht ausreichend Krankentragen zur Verfügung standen, wurden kurzerhand Biertische aus dem Festzelt zweckentfremdet.
Für die Feuerwehr stellte diese Übung eine außergewöhnliche Lage dar, die ein hohes Maß an Verständnis für die Abläufe und Bedürfnisse von Polizei und Rettungsdienst erforderte. Der gegenseitige Austausch soll daher auch künftig intensiviert werden.
Ein herzlicher Dank gilt den 24 Darstellerinnen und Darstellern sowie allen Übungsteilnehmern für ihr Engagement und ihre investierte Freizeit.
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