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Standing Ovations und der Neubau in Sichtweite

Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Usingen, bei der die Ehrenmitglieder, politische Vertreter, Herr Dr. Bastian Hirsch für den Kreisfeuerwehrverband und der Stadtbrandinspektor mit seinem Stellvertreter anwesend waren, zeigte sich eine gelungene Mischung aus Vergangenheit und Zukunft.

 

Bürgermeister Wernard dankte der Einsatzabteilung für ihre Arbeit. Das Einsatzgeschehen habe sich mehr Richtung Katastrophenschutz gewandelt und Einsätze über die Stadtgrenzen hinweg seien keine Seltenheit mehr. Allerdings habe sich auch die Anspruchshaltung von Teilen der Bevölkerung geändert, die Komforteinbußen heute teils kaum noch hinzunehmen bereit ist.

 

Wernard dankte für die gute Kinder- und Jugendarbeit, die auch den social media-Bereich beinhaltet sowie die Vereinsarbeit, bei der der Flohmarkt wieder als Highlight im letzten Jahr herausgestochen habe.

 

Der Bürgermeister gab einen Ausblick auf den Neubau, für den nun endlich grünes Licht gegeben wurde. Der neue Bebauungsplan werde derzeit aufgestellt; zum Ende des Jahres sei mit der Fertigstellung der Interimsunterkunft zu rechnen. Das Technikzentrum sei ein Leuchtturmprojekt im Land Hessen und ein Zeichen erfolgreicher Interkommunaler Zusammenarbeit. Die Stadt Usingen investiere als ihre größte bisherige Investition 12 Mio. € in den Neubau.

 

Dr. Bastian Hirsch vom Kreisfeuerwehrverband lobte die starke Usinger Wehr und den wichtigen Ausbildungsstandort Usingen, der auch in Zukunft erhalten bleibe. Als Leiter der Kreisbauaufsicht sei er in die Neubauplanung stark involviert, alles sei dort im Plan. Er gab einen Rückblick auf die Einsätze im vergangenen Jahr, die die Feuerwehren gefordert hatten.


Hirsch betonte, dass der soziale Zusammenhalt durch die Vereinsarbeit gestärkt werde. Problematisch sei die vereinzelt auftretende Gewalt gegen Einsatzkräfte – diese Problematik sei an die Politik adressiert. Er blickte auf das 50jährige Jubiläum des Kreisfeuerwehrverbandes im letzten Jahr zurück, das als schönes Familienfest auf dem Kellerhof in Wehrheim ausgestaltet wurde. Hirsch warb für ein Engagement in der Kreisausbildung und dankte abschließend für das vielfältige Engagement der Feuerwehr Usingen.

 

Stadtbrandinspektor Michael Grau stellte nach den Dankesworten für die Arbeit im letzten Jahr seinen Wunsch-Zeitplan für den Neubau vor und gab einen Abriss über den Weg zum Neubau, der nun endlich geebnet sei. Er dankte für die gute Zusammenarbeit mit der Kommunalpolitik – das Ziel des Einzugs in den Neubau im Jahr 2027 habe man im Blick. Ab diesem Zeitpunkt würden sich Synergieeffekte durch die interkommunale Zusammenarbeit bemerkbar machen.


Das Brandschutzerziehungsmobil sei laut Grau nun im gesamten Land ausgeliefert und ein wichtiges Puzzleteil für das Bewusstsein der Bevölkerung für den nunmehr wieder wichtigen Katastrophenschutz. Grau blickte auf die Ereignisse des letzten Jahres zurück und bewertete den Fahrzeugbestand positiv.

 

Ehrenstadtbrandinspektor Dienstbach schlug eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft und zeigte sich ob der vielen anwesenden jüngeren Einsatzkräfte hoffnungsvoll für eine positive Zukunft der Feuerwehr Usingen.

 

Nach den Beförderungen und Ehrungen gab der 1. Vereinsvorsitzende Dirk Schimmelfennig einen Überblick über das Vereinsleben im zurückliegenden Jahr, das durch vielfältige Aktivitäten geprägt war. Heraus stach auch hier der traditionelle Flohmarkt, der Dank der vielen Helfer wieder erfolgreich durchgeführt werden konnte. Das neue Mannschaftstransportfahrzeug als große Anschaffung wurde mit Vereinsmitteln unterstützt – es wird im laufenden Jahr zur Auslieferung kommen. Schimmelfennig wies auf die Herausforderungen der Bauphase und des Neubaus hin und dankte ausdrücklich für tatkräftige Unterstützung durch die Vereinsmitglieder.

 

Nach dem Bericht des Kassierers wurde Schimmelfennig einstimmig in eine weitere Amtszeit gewählt. Er wies jedoch darauf hin, dass er wie sein Stellvertreter nicht für die gesamte Amtszeit von fünf Jahren zur Verfügung stehe, sondern nur so lange, bis der Umzug in den Neubau abgeschlossen sei.

 

Der 2. Schriftführer Thomas Pfahl erläuterte die geplante Satzungsänderung, die in Zukunft auch eine Einladung auf elektronischem Weg ermöglichen soll. Sie wurde einstimmig angenommen.

 

Bei den anschließenden Ehrungen wurden langjährige Vereinsmitglieder geehrt. Hervorzugeben sind hier die 40jährigen Mitgliedschaften von Stefan Garth, Hubert Selzer und Stefan Seifert, die 50jährige Mitgliedschaft von Frank Schultheis und Michael Haub und vor allem die 60jährige Vereinszugehörigkeit des Ehrenstadtbrandinspektors Heinz Dienstbach.



Stadtbrandinspektor Grau, Ehrenstadtbrandinspektor Dienstbach, ehem. Stadtbrandinspektor Haub (von links)

Standing Ovations gab es für das Ehrenmitglied Robert Pauli, das auf eine Vereinszugehörigkeit von nahezu unglaublichen 75 Jahren zurückblicken kann. Die Versammlung quittierte dies stehend und mit lang anhaltendem Applaus für den Jubilar, der im Jahr 1949 in die Feuerwehr Usingen eingetreten war.


Der 2. Vorsitzende Andreas Seifert gab in seiner Laudatio einen Überblick über das vielfältige Engagement Paulis über ein ¾ Jahrhundert: Neben der Tätigkeit als Maschinist für das einzige Löschfahrzeug war Pauli Gründungsmitglied des Spielmannszuges 1950 und blieb bis zu dessen Auflösung 2002 mit ihm verbunden. Ebenfalls war der Jubilar viele Jahre im Vorstand aktiv und ist seit 1990 als Ehrenmitglied des Vereins Mitglied der Ehren- und Altersabteilung.



Andreas Seifert (links) ehrt das Ehrenmitglied Robert Pauli (rechts) für 75 Jahre Vereinszugehörigkeit

Mit der verdienten Würdigung Paulis endete eine abwechslungsreiche Jahreshauptversammlung, die vielleicht die letzte im alten Stützpunkt war.


Text: Thomas Pfahl

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